BADISCHE ZEITUNG                             
 Freitag, 05.01.2007
 
Im Zweifel gegen 
das Storchennest
Abbau an Buchheimer 
Kirche wegen umstrittener Sicherheit
 
 Von unsrem Mitarbeiter 
 Mario Schöneberg
 
March-Buchheim. Traurig waren viele 
Buchheimer, als zum Winterbeginn das Storchennest auf dem Kirchturm nach nur 
zwei Jahren wieder entfernt wurde. Doch während der Pfarrgemeinderatsvorsitzende 
Markus Geppert Sicherheits-gründe für den Abbau geltend macht, meint 
"Storchenvater" Hagen Späth, dass die Verantwortlichen die Störche auf der 
Buchheimer Kirche einfach nicht wollten.
    Schon seit zwei Jahren sie man im Pfarrgemeinderat gegen das 
    Storchennet, erklärte der Freiburger Storchenexperte Hagen Späth. Bereits 
    2005 hätte es einen Antrag auf Abbau beim Regierungspräsidium gegeben, doch 
    nach Protesten von Buchheimer Bürgern sei das Nest dennoch auf dem Kirchturm 
    geblieben. 2006 habe es dann einen Vor-Ort-Termin mit der Behörde RP 
    gegeben, erläuterte Späth. Es hieß, die Wasserspeier könnten abbrechen. Doch 
    er habe zuvor mal Fotos mit einer hochauflösenden Kamera gemacht, Dabei 
    zeigten sich keine Risse im Gestein. Dennoch hab er dem Abbau letztlich 
    zugestimmt, erklärte der Storchenvater, auch, weil die zwei Jungstörche von 
    2006 in keinem guten zustand waren. Sie mussten in die Aufzuchtstation nach 
    Reute verlegt werden. er hätte auch eine spezielle Halterung anbringen 
    können, so dass nichts mehr runter fallen könnte, erklärte Späth. Das Nest 
    sei so konstruiert gewesen, dass kaum Druck auf dem Sandstein lag und nur 
    Wasser durchlaufen konnte. 
    Doch auf diese Vorschläge sei der Pfarrgemeinderat nicht 
    eingegangen, berichtete Spät. Auch ein Handwerker, der Abwehrvorrichtungen 
    anbringen wollte, sei zum vereinbarten Termin nicht gekommen. So könne es 
    passieren, dass die Störche im Frühjahr wiederkommen und auf der Buchheimer 
    Kirche eigenständig ein neues Nest bauen. 
     Für Markus Geppert hingegen stellt sich die Situation 
    als weitaus komplizierter dar. Er habe sich beim Ordinariat kundig gemacht, 
    wer zuständig sei, wenn etwas aus dem Nest herunter falle oder gar der 
    Wasserspeier abbreche. Dort hieße es ganz klar, die Pfarrgemeinde sei 
    verantwortlich. Bei einer gemeinsamen Begehung von Naturschutzbehörde und 
    Landratsamt seien dann alternative Möglichkeiten diskutiert worden, 
    erläuterte der Pfarrgemeinderatsvorsitzende. Die einzige Möglichkeit, die 
    sich aufzeigte, sei gewesen, die Stelle unter dem Nest abzusperren. Doch 
    dies sei der einzige behindertengerechte Zugang zur Kirche. 
     Einfach nichts tun sei auch nicht zu verantworten 
    gewesen, meinte Geppert, der Betonte, nicht gegen Storchennester zu sein. 
    Doch die Gefahr von Personenschäden sei hier in Buchheim zu groß gewesen. 
    Und wer übernehme dann die Haftung? Nur an einer Stelle ohne Personenverkehr 
    sei ein größeres Risiko möglich. 
    
    
    Das war einmal: Das Storchennest auf dem Wasserspeier der 
    Buchheimer Kirche ist entfernt worden, weil man um die Sicherheit auf dem 
    Wegzugang darunter fürchtet.                           
    FOTO: PRIVAT