BADISCHE ZEITUNG DONNERSTAG, 21.04.2005
Jetzt klappert es wieder
Nach 30 Jahren nisten wieder Störche in Buchheim / Noch haben die Vögel keine Namen
VON UNSEREM MITARBEITER MARIO SCHÖNEBERG
MARCH-BUCHHEIM. Nach mehr als 30 Jahren hören auch die Buchheimer wieder das Klappern der Störche. Einen Wasserspeier auf dem Kirchturm haben sich zwei Jungstörche ausgesucht, um dort ein Nest zu bauen und für eigenen Nachwuchs zu sorgen.
Der Schornstein des alten Schul- und Rathauses (heute der Dorfplatz) sei früher der Buchheimer Nistplatz für Störche gewesen, berichtet Ortsvorsteher Bernhard Fischer. Doch nach dessen Abriss vor mehr als 30 Jahren waren auch die eigenwilligen Tiere verschwunden. Nun ist die Freude über die neuen Nachbarn im Dorf groß, auch wenn es vereinzelte Bedenken gab. Schließlich fällt von
einem Nest auch immer wieder etwas herunter. So war es auch, als die zwei Störche versuchten, sich auf dem Wasserspeier ein Nest zu bauen. Storchenvater" Hagen Spaeth half darum etwas nach und brachte mit Zustimmung von Pfarrer Thomas Schwarz und der Hilfe der Bötzinger Feuerwehr ein selbst geflochtenes Nest auf dem Buchheimer Kirchturm an. Auf dem schmalen Wasserspeier wäre es für die Tiere fast unmöglich gewesen, selbst ein stabiles Nest zu bauen, betonte der engagierte Storchenvater. Zu- dem hätten die Vögel den Wasserspeier dabei auch verstopft. Er habe das Nest nun
so angebracht, dass es bei Wind und Wetter fest sitze, der Wasserablauf aber trotzdem noch funktioniere. Auch die Belastung durch herunterfallenden Kot werde sich in Grenzen halten, weil die
Tiere diesen eher auf dem Nestrand verteilen, erläuterte der seit mehr als 50 Jahren aktive Tierschützer. Interessant ist auch die Herkunft der Tiere. Das Männchen kommt aus dem Elsass, seine Partnerin ist eine 2003 in Gottenheim geborene Enkelin des Holzhauser Storchenpaares. Noch haben sie aber keine Namen. Vielleicht, so Späth, finden sich ja Futterspender, die sie ger- ne taufen möchten. Der Versuch, die Tiere auf dem Buch- heim er Kirchturm anzusiedeln sei nach Absprache mit dem Pfarrer erst mal auf diese Brutsaison beschränkt, betonte Späth. Danach wolle man
analysieren, ob der Nistplatz geeignet ist, ob es mit den jungen Störchen gut geht und ob die Belastung mit herabfallendem Unrat für die Mitglieder der Pfarrgemeinde zu groß wird.
Damit die Störche so richtig miteinander turteln können, brauchen sie auch ein stabiles Nest.